Intuition - und was das mit Gesundheit zu tun hat.

Bester Protein Shake hier, neue Nahrungsergänzung dort. Abnehmen, um einer Norm zu entsprechen. So sollst du aussehen, das ist die richtige Ernährungsform. Von allen Seiten wird man mit neuen Wundermittelchen bombardiert und durch vermeintliche Idealbilder beeinflusst. Nichts geht mehr nur mit Ernährung, extreme Diätformen werden viel zu allgemein verkauft, ohne Hilfe von außen, in Pillen- oder Pulverform, ist ein Leben gar nicht mehr möglich - diese und ähnliche Inhalte werden uns pausenlos in den sozialen Netzwerken suggeriert und das Schlimme ist, es wird geglaubt und gekauft.

Auch ich habe mich von vielen Seiten beeinflussen lassen. Habe Dinge ausprobiert, bei welchen ich dachte, sie würden mich gesund halten. Habe viel Geld für irgendwelche Wundermittel ausgegeben. Habe Leuten nachgeeifert und dachte, sie wären mein Vorbild. Habe mich kasteit und mich durch viel zu hartes Training geprügelt, bis ich buchstäblich in Ohnmacht gefallen bin und sogar erbrochen habe.

Um am Ende zu folgenden Fragen zu gelangen: Was ist denn natürlich für den Körper? Was ist denn das, wovon wir krank werden und was uns letztendlich gut tut? Wie können wir unser Immunsystem stärken, ohne künstlich hergestellte Zusatzstoffe zu uns nehmen zu müssen? Und was fühlt sich ganz allein für mich, meinen Körper, meinen Emotionen und meinem eigenen Rythmus gut, richtig und gesund an?

Körperwahrnehmung

Bewegung

intuitive Ernährung

Körperwahrnehmung

Oft wird Essen als Kompension für fehlende Selbstliebe, Selbstbewusstsein oder andere Lücken im Leben benutzt. Wie oft hast du dich selbst schon dabei erwischt, wie du bei Traurigkeit zur Schokolade oder Chipstüte gegriffen hast? Wie oft hattest du ungemeine Lust auf einen großen Topf Nudeln mit Sahnesoße und hast es dir aber selbst verboten, weil du dachtest, es würde dich sofort dick machen und dadurch nicht mehr liebenswert?

Genau dort setze ich Yoga als Selbstwahrnehmungsmittel und Beobachtungstool für das eigene Verhalten ein und für die wirklichen Bedürfnisse, die dein Körper nicht nur hat, sondern dir auch pausenlos versucht mitzuteilen. Deine Aufgabe dabei ist es, besser hinzuhören.

Mach dir doch einmal ganz bewusst: Was nehme ich eigentlich über den Tag verteilt so alles zu mir? Wie fühle ich mich davor und wie geht es mir körperlich, mental und emotional nach dem Konsum? Hilft mir die Tüte Gummibärchen jetzt wirklich, mich besser zu fühlen, oder ist vielleicht sogar das glatte Gegenteil der Fall und es fühlt sich wie ein schwerer Klumpen im Magen an, satt macht es auch nicht und ich bin total schnell müde nach jeder Mahlzeit? 

Sich diese eigene Wahrnehmung einmal ganz unverblümt und ehrlich vor Augen zu führen, sie vielleicht sogar aufzuschreiben, macht uns bewusst, was wir unserem Körper manchmal eigentlich alles antun…

Bewegung

Es ist mir klar, dass das jetzt keine Neuigkeit für dich sein wird: Bewegung  führt dich nicht nur zu einem gesünderen Körper, sondern verbessert gleichzeitig deine Körperwahrnehmung. Es stärkt nicht nur deine Muskeln und dein Immunsystem, sondern auch deinen Geist, deine innere Stabilität und dein Selbstbewusstsein.

Selbst, wenn du dir einfach mal vornimmst, zweimal in der Woche für eine halbe Stunde raus an die frische Luft zu gehen und eine Runde im Park zu drehen, wird sich das auf jeden Fall positiv auswirken. Also warum es nicht einfach riskieren?

Diese Kleinigkeiten als Gewohnheit in den Alltag zu integrieren ist erst einmal sehr schwer. Hierfür hilft es, dir vor dem Laufen oder den Übungen auf der Matte zum Beispiel fünf bis zehn Punkte aufzuschreiben, die dir gerade körperlich, geistig oder emotional “Beschwerden” oder “Sorgen” bereiten. Vielleicht gibst du ihnen vielleicht sogar eine Bewertung von 1 bis 10. Dann überwindest du dich, die Bewegungseinheit durchzuziehen und schaust dir nach dem Sport deine Liste erneut an. Haben sich die Bewertungen verändert? Wie geht es dir nun im Vergleich zu vor der Bewegung?

Und dass ein gesunder Körper deinen Geist und dein Herz beeinflussen, und umgekehrt, muss ich an dieser Stelle wahrscheinlich nicht mehr extra erwähnen…

Intuitive Ernährung

Und damit kommen wir zu dem Punkt, der den Kreis schließen wird. Intuition und Ernährung. Klingt erst einmal wie ein Mysterium und sehr weit weg. Jedoch liegt es eigentlich in der Natur des Menschen, dass er manchmal mehr oder manchmal weniger von etwas zu sich nehmen muss, da er jeden Tag variierende Aufgaben erfüllt. Einmal muss er eine Wunde schließen, ein anderes Mal ist es die Periode einer Frau, mit der er umgehen muss.

Du kannst es mit einem Hausbau vergleichen: Zu Anfang wird der Keller ausgehoben, wo ganz andere Gerätschaften von Nöten sind, als beim Wände hoch ziehen oder dem Verlegen der Elektrik. Trotzdem ist es ein und das selbe Haus, das gebaut wird. Und du willst für dein Haus doch auch nur das passendste und qualitativ beste Material verwenden und das zum richtigen Zeitpunkt, oder?

Wie kann da also eine pauschale, immer gleich bleibende Diät oder maschinell hergestellte Lebensmittel die richtige Ernährungsform sein? Wie also dann?

Intuitives Essen ist nicht von heute auf morgen gelernt. Beginne langsam, nehme dir nicht zu viel auf einmal vor. Wie kannst du auch davon ausgehen, dass über Jahre geübte Gewohnheiten von einem Tag auf den anderen geändert werden können? Führe für zwei Wochen ein Mahlzeiten-Tagebuch, in dem du ganz genau niederschreibst, was du so über den Tag verteilt zu dir nimmst. Damit machst du dir bewusst, was dein Körper alles abbekommt…sei ehrlich zu dir selbst…

Und wenn du dann verstanden hast und dir vor Augen geführt hast, was du dir alles zumutest, wird die Veränderung, natürlich langsam und nicht voreilig, wie von selbst stattfinden…

Alles in allem ist unser Körper ein Wunder. Ein absolutes Phänomen, welches wertgeschätzt, gepflegt und bewundert werden sollte. Und wenn du zu dieser Erkenntnis gelangt bist, ist die Intuition und das Hineinfühlen mit den Fragen: “Was brauche ich eigentlich gerade? Nach welchen Nahrungsmitteln schreit mein Körper?” nur der nächste logische Schritt.

Ja, das bedeutet viel Geduld, viel tägliche Arbeit an sich selbst und seiner Wahrnehmung. Viel Disziplin in deiner Selbstliebe-Praxis. Aber am Ende wird es sich lohnen und die Dankbarkeit wird riesig sein. Dankbarkeit dafür, dass du dir dafür Zeit genommen hast und nun ganz genau weißt, was dein Tempel und du selbst, der in diesem Tempel leben darf, benötigt um glücklich und gesund zu sein…